Gepostet von Anke in Agile Grundlagen
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Das lateinische „focus“ für „Feuerstätte“ und „Herd“ meint den Ort, auf den der Mensch das Feuer konzentriert, und an dem er es kontrolliert. Angelehnt dran bezeichnet die Optik mit dem Begriff den „Brennpunkt“ oder auch „Brennfleck“. Das ist jener Ort, an dem sich die (parallel zur Brennachse einfallenden) Lichtstrahlen eines optischen Instruments kreuzen. An diesem Punkt konzentriert sich ihre Strahlungsenergie.
In Systemen der Zusammenarbeit besteht eine der zentralen Aufgaben darin, permanent Ausrichtung herzustellen, damit die Menschen zum gleichen Punkt streben und ihre Energie sich dort treffen und vereinen kann. Eine gemeinsame Vision und darauf orientierte Ziele sind ein Anfang.
Doch auch dann stellt sich Fokus nicht automatisch ein. Fokus ist kein Selbstläufer. Menschen sind kreative Individuen und agieren häufig spontan und emotional. Auch argumentativ ausgezeichnet zu stützende Ablenkungen winken überall. Daher reichen gemeinsame Ziele nicht aus.
Ohne Fokus passiert Vieles, leider jedoch ohne Garantie, dass es optimal zusammen wirken kann. Dafür, dass die Aufmerksamkeit und die Aktionen, sei es eines Menschen oder auch eines ganzen Unternehmens, auf einen geschärften Punkt gebündelt werden, ist letztlich Fokus nötig. Fokus hilft, die Prozesse und Zusammenarbeit in Systemen in Zeit, Ort und Strategie aufeinander abzustimmen und zu koordinieren.
Fokus entsteht durch die Entscheidung darüber, was jetzt konkret zur Erreichung eines Ziels getan werden soll – und was nicht. Wenn alles top prioritär ist, dann hat nichts Priorität. Hier bekommen wir oft Zustimmung. Wenn es aber konkret darum geht, die Kräfte für den nächsten Monat oder das nächste Quartal auf das wichtigste Ziel zu fokussieren, beginnt oft eine lebhafte Diskussion, was alles gleichzeitig prioritär sei. Hier müssen Entscheidungen getroffen werden.
Anschließend kommt es darauf an, das Handeln darauf auszurichten und diese Entscheidungen konsequent zu leben.
Das Hin- und Her-Springen zwischen verschiedenen Aufgaben kann bis zu 40% unserer produktiven Zeit verbrauchen ( APA, 2006 – externer Link) und damit unserere Produktivität um diesen Wert senken – in unsere Augen eine enorme und vermeidbare Verschwendung.
Objectives and Key Results (OKR) bieten ein flexibles und zugleich starkes Rahmenwerk für messbare Zielorientierung mit Fokus. Ausgerichtet auf gemeinsame Jahresziele formulieren Menschen quartalsweise Zwischenziele, sagen sie zu und verfolgen sie in kurzen Zyklen. Wöchentlich überprüfen Sie gemeinsam die Zielerreichung und bündeln ihre Energie aufs Neue, Woche für Woche. Dies gelingt, wenn sich das Management der Aufgabe stellt, das nächste wichtigste Ziel für den nächsten Entwicklungsschritt zu definieren und zu kommunizieren.
Letztlich ist es ohne Belang, wie das Framework heißt. Es geht darum, Ausrichtung zu schaffen, sie gut und stetig zu kommunizieren, die Menschen mitzunehmen und den organisatorischen Rahmen zu schaffen, der sicherstellt, das geschieht, was vereinbart wurde.
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